usa tagebuch - Oktober 2002
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Name: von zweien, welche losgingen um eine Flagge zu hissen...

Datum: Donnerstag, 31 Oktober, 2002 um 16:41:35
Kommentar:

Morgen ist Freitag, soweit nix umwerfendes. Aber morgen ist hier auch Spatenstich für das neue Fabrikgebäude mit vielen prominenten Gästen, das ist zwar auch noch nicht umwerfend, aber schon umwerfender. Wie auch immer, hier wird alle auf Hochglanz gebracht deswegen und Tino und ich, wir wurden mit der ehrenvollen Aufgabe betraut, die alten Flaggen abzuhängen und die neuen zu hissen. Kein Problem dachten wir, alte Flaggen runter, auf den Boden legen, neue dranhängen, hochziehen, fertig.... denkste, so läuft das hier mal gar nicht wurde uns gleich mit erhobenem Zeigefinger erklärt, denn das geht nämlich so (selbstverständlich gelten die Regeln nur für die US-Flagge, wie wir die deutsche behandeln stört hier keine): Alte Flagge behutsam herunterlassen, auf jeden Fall kontakt mit dem Boden vermeiden, nicht zusammenknüllen, nicht fallen lassen, nicht falsch herum drehen, auf keinen Fall in den Müll schmeissen, sondern die Streifen ausschneiden, die Sterne ausschneiden und alles seperat verbrennen (haben wir natürlich nicht gemacht, wir sind ja nicht blöd, die Flaggen nehmen wir mit heim). Das hissen der neuen ist dann noch reglementierter; klar wird auch hier darauf geachtet dass sie den Boden nicht berührt, Lage und Höhe der Flagge sind ebenfalls vorgeschrieben, ein falscherum Aufhängen der Flagge würde uns hier nicht verziehen - und das ist kein Scherz! Es war auch auffällig dass sich während dem Hissen auf einmal merklich viele Mitarbeiter um uns versammelten, das ist hier wirklich ein Ereignis. Klar ist auch dass die US-Flagge höher hängt als die Firmen- und die Staatenflagge, von der deutschen, die wir ja als deutsches Unternehmen natürlich auch wehen haben, ganz zu schweigen. Hätten wir den Text und die Melodie gekonnt hätten wir auch gesungen, aber beides konnten wir nicht - es gibt noch viel was wir hier lernen müssen.

Name: "Haunted Safari" in Wellford

Datum: Donnerstag, 31 Oktober, 2002 um 14:37:57
Kommentar:
gestern gings mit unserer mitlerweile 13 köpfigen Truppe auf zu einem echt gruseligen Abenteuer im "Hollywild" Park, das ist ein Tierpark in dem lauter Tierstars auf Filmen leben. Und zwar war das einee sogenannte "Haunted Safar", und das geht so: Stockdunkle Nacht, sternenklarer Himmel, bittere Kälte, man besteigt einen Safari-Bus, ohne Fenster, mit quer eingebauten Bänken... Der Bus setzt sich in Bewegung, fährt durch den stockdunklen Park, gefolgt von hordenweise Büffel, Rehen, Hirschen und anderen Tieren, bisher also eher romantisch als erschreckend, jedoch hält der Bus nach einer Weile unvermittelt mitten in der Pampa an, alle müssen aussteigen, es spielt mitten auf der Wiese eine Band Schauermusik, alle weiss maskiert, keiner weiss mehr was jetzt passieren wird. Zu Fuss geht es dann weiter in eine "alte Miene" und dann wird es wirklich gruselig, durch stockdunkle Räume tastet man sich in Fünfergruppen durch das Mienenlabyrinth, immer wieder Fallen Dinge von der Decke, springen einem übel aussehende Wesen an, attakieren einem Psychos mit echten Kreissägen - selbstverständlich ist der Weg mit Leichenteilen gepflastert. Nach ner viertel Stunde Mienenlauf waren wir echt froh, wieder draussen zu sein und ich will jetzt nix von wegen "Memme" und so hören, so gings uns allen. Weiter gings dann wieder mit dem Bus und nach einer Runde durch den Wildpark wars dann auch vorbei. Anschliessend mussten wir noch kurz wegen einem Norfall mitten in der Nacht in der Firma vorbei und dann gings noch auf ein Bier ins Gerhards und heute Abend geht der Spuck dann weiter - auf Johns Halloween/Geburtstagsparry. Happy Halloween, das ist nämlich heut.

Name: die Kompletierung des Chaos...

Datum: Mittwoch, 30 Oktober, 2002 um 17:00:33
Kommentar:
...wird wohl heute Abend eintreffen, wenn nämlich unser Freund und Mitarbeiter Ulli, welcher in einer Woche zurück nach Deutschland fliegt, bei Tino und mir im Appartement einzieht. Mal schauen, vielleicht hat er auch noch ein paar Sportarten zu unserer Indoor-Olympiade beizutragen, diese besteht bisher aus Indoor-Fussball, Indoor-Tischtennis und Indoor-Beachball, alles wird im Appartement gespielt und natürlich gibt es dabei Opfer, aber darüber dürfen wir nicht sprechen (Chef liest mit) ;-) Auf jeden Fall wird der liebe Ulrich heute seine Sachen packen und die letzten Tage bei uns verbringen, was für alle Beteiligten sicherlich amüsant werden wird. Gestern war noch Johns Geburtstag, den wir eher im Auto auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität verbracht haben, jedoch war alles zu und schliesslich sind wir in einem total heruntergekommenen Laden gelandet in den man nur mit Clubkarte kommt weils so ne Art Underground-Laden war. Es waren genau zwei Leute drin ausser uns und das waren auch noch Schwaben. Lang sind wir dennoch nicht geblieben. Heute abend sind wir für eine "Haunted Safari" angemeldet, dabei wird man auf der Ladefläche eines Trucks durch einen Zoo gefahren (nachts) und irgendwelche Gestalten erschrecken einem, springen einem an usw. mal sehen wie das wird...

Name: "Indian Summer" und Halloweenparty Part 1

Datum: Montag, 28 Oktober, 2002 um 02:32:43
Kommentar:
dieses Wochenende begann mit einem kulturellen Höhenflug am Freitag im Spartanburger Kino - "JACKASS THE MOVIE". Danach noch ein Besuch in einer kleinen Hausbrauerei wo wir bei einem "Oktoberfestbier" den Ausflug für Samstag planten. Wir entschieden uns für den "Table Mountain" im gleichnamigen Nationalpark, einem 3200 Fuss hohen Berg an der Grenze zu North Carolina, welchen wir auch bis zum höchsten Punkt bestiegen und zwar in Rekordzeit. Die Aussicht über die bunten "Indian Summer" Wälder und den Nationalpark von der natürlichen Steinplattform die dem Berg auch seinen Namen gibt war gigantisch und ich hatte meine Kamera nicht dabei - das hat mich ganz schön aufgeregt, aber vielleicht gehen wir ja nochmal hin. Es folgte ein nicht unbedingt knieschonender Abstieg über feuchte Felsplatten im Laufschritt, aber wir waren schliesslich unter Zeitdruck, denn am gleichen Abend waren wir zu unserer ersten Halloweenparty in Greenville eingeladen. Mit unseren Utensilien und literweise Kunstblut bereiteten wir uns gebührend vor und machten uns auf den weg, es würde mich übrigens sehr interessieren, was genau in der Hardees-Verkäuferin vorging als ein Irrer, ein Mönch und ein blutverschmierter Arzt das Restaurant betraten, die Toiletten aufsuchten und sogleich, ohne eine Bestellung, wieder verschwanden. Die Party war dann wirklich wie man es von US-Filmen kennt, das Haus war mit Lichterketten, Spinnenwegen und Kürbissen genial dekoriert, jeder war auf irgendeine Weise verkleidet und die Bar war auch nicht zu verachten. Es folgte ein sehr feuchtfröhlicher Abend, wobei sich über die Hälfte der Gäste als deutsche herausstellten, viele davon arbeiten hier bei BMW oder einem Zulieferer. Die Bilder in der Gallery sagen vermutlich mehr aus als jeder Bericht, darum sei hier nur noch gesagt dass ich froh war am nächsten Tag dieses Haus nicht aufräumen zu müssen und den "weissen" Teppich zu Partyende nicht mehr als solchen erkennen konnte. Ausserdem will ich hier noch anmerken dass ich Tinos "Bacardi-Tequilla-Wodka-Likör-Kokosschnaps-Kirschsaft-Mischung" nicht weiterempfehlen kann, auch wenn sie ihren Zweck zweifels ohne erfüllt. Aufgrund dieser Mixtur bzw. ihrer Folgen für den menschlichen Körper war der folgende Sonntag dann auch eher ruhig und gesittet. Lediglich der Hunger konnte uns überhaupt aus dem Haus bewegen und abends trudelten dann Thorsten und Ulli noch auf ne Runde Football im Fernsehen bei uns ein. Ausserdem hab ich heute auf meinem Gameboy den ich am Family Fun Day gewonnen hab endlich dieses doofe "Chocolot Island3"-Land geschafft an dem ich seit drei Tagen fast verzweifelt bin, aber das nur so nebenher... ;-)

Name: Blutige Angelegenheiten - oder "Halloween auf amerikanisch"

Datum: Freitag, 25 Oktober, 2002 um 17:35:36
Kommentar:
Halloween, davon kann man wohl bedenkenlos behaupten dass es das grösste Fest der Amerikaner ist, für manche wohl wichtiger als Weihnachten und Ostern zusammen und für die Geschäfte der Umsatzschlager schlechthin, darum will ich heute mal ein bisschen berichten wie die Amerikaner hier gerade abdrehen, eineinhalb Wochen vor dem "grossen Fest". Schon seit meiner Ankuft sind in allen Läden diverse Kürbis-Dekorations-Artikel zu finden, angefangen vom elektronisch lachenden Plastikkürbis über Kürbisbonbons bis hin Kuchen in Kürbisform. Manch einer hatte sich ja schon damals an den Kopf gefasst bei dieser Überflutung and künstlichem Kitsch, wer jedoch heute durch Wal*Mart und Konsortien geht bekommt den vollen kulturellen Keulenschlag zu spüren. Gesichtsmasken, welche auf Knopfdruck blutüberströmt werden, Fake-Motorsägen in Originalmassstab und mit einem Geräuschgenerator versehen, Plastiksärge inklusive inliegender Mumie, Kunstblut in Kanister, jede nur erdenkliche Narbenvariation aus Latex, all das steht im Moment zwischen Bügeleisen und Kissenbezügen in den Regalen, von den tausenden verschiedenen Kostümen ganz zu schweigen, angefangen mit der etwas aus der Mode gekommenen "SCREAM"-Verkleidung über 200 Dollar teure Ganzkörpergummianzüge bis hin zum Chearleaderkostüm gibt es einfach alles. Auch Tino und ich befinden uns momentan im "Halloween-Stress", denn mit zwei Einladungen zu echten, amerikanischen Grusel-Parties stehen wir natürlich etwas unter Zugzwang und trotz des überdimensionalen Angebotes an Verkleidungsschwachsinn, oder gerade deshalb, fiel uns die Wahl nicht leicht. Schliesslich haben wir uns für einen OP-Kittel, eine Zwangsjacke, eine Hanibal-Lecter-Gesichtsmaske, zwei Latexnarben, Latexhandschuhe, Fake-Messer, einen Kanister Kunstblut und die dazugehörigen Accessoires entschieden. Es wird also eine blutrünstige Verkleidung werden, Tino als durchgedrehter Menschenfresser in der Zwangsjacke und ich als menschenkillender Gruseldoktor im blutverspritzten OP-Kittel. Mal sehen wie wir bei den "Profis" hier ankommen und mal sehen was uns auf den Parties erwartet, denn hier macht man nicht einfach abends die Tür auf und die Party hat begonnen; wochenlang werden die Häuser kunstvoll mit Gummivampieren, Kürbisköpfen und Lichterketten gruselig dekoriert... Aber wir werden euch berichten... sofern wir überleben... HARR HARR HARRR

Name: Sonntag, 20. Oktober - "Höhenwahn in Atlanta"

Datum: Montag, 21 Oktober, 2002 um 15:16:54
Kommentar:
Traditionell begann auch diser Trip wieder mit einem Stop an unserer "Favourite Donut-Bakery", gewappnet mit sechs noch ofenwarmen, zuckerglasierten Donuts ging auf der I85 gen Süden. Vielleicht sollte ich noch vorher erwähnen dass dieser Sonntag schon mit einem Kampf gegen ein durchgedrehtes (ich tippe auf Drogen) Eichhörnchen (hier genannt "Squirl" begann. Normalerweise sind diese Tiere ja unglaublich scheu und flüchten eher, aber dieses Exemplar sprang und vor Andreas Haustür regelrecht an, verfolte uns ins Auto, wo wir es kaum noch rausbekamen und wollte meine Halskette fressen - unglaublich (Fotos sind in der Gallery). Auf jeden Fall hatten wir wacker gekämpft und das Vieh schliesslich doch zurücklassen können. Nun also waren wir zwar angeschlagen vom harten Kampf gegen den Killer-Squirl, aber guter Dinge unterwegs nach Atlanta. Unsere erste Station war die "Outdoor World", ein überdimensionales Einkaufszentrum mit allem was der amerikanische Normalbürger für seine Freizeit so braucht: Angelruten, Schrothflinten, Boote, Wasserflugzeuge, Schleppnetze und Schiffsanker. Unglaublich! Das Teil ist so riesig dass man tagelang nur durchlaufen kann und mitten drin findet man ab und zu Elche, künstlich angelegte Berge oder Aquarien, so gross dass man darin zur Dekoration auch ruhig mal ein Schiff versenken konnte. Ich hab übrigens kein Schiff gekauft, aber ich musste schon sehr mit mir Kämpfen, es wäre die optimale Ergänzung zu meiner Angelausrüstung gewesen, aber lassen wir das. Achja Wölfe, Füchse und Luxe gabs auch - im Käfig zum Glück. Und weiter gings, noch kurz einen Stop bei der Tanke (immer schön zickzack gerannt während dem Zapfvorgang wie es einem im Radio hier immer emphohlen wird, wegen dem Sniper) und beim Mc um einen Burge.. ääähh Salat mitzunehmen und dann waren wir quasi auch schon da - also dort - am "Stone Mountain National Park" welcher so heisst wegen dem "Stone Mountain" einem der höchsten Berge in der Umgebung (bei uns wäre es dennoch ein Hügel, also zumindest in der Schweiz). Währen die Amis es hier vorziehen mit einer Seilbahn hochzufahren sind wir hoch gelaufen und die Aussicht von hier oben war es auch wert. Wieder unten schauten wir uns noch die dazugehörige Westernstadt und das Monument an, welches in den Berg gemeisselt wurde - beeindruckend (siehe Fotos). Anschliessend holten wir kurz Tino in Atlanta am Flughafen ab, der kam gestern nämlich von seinem Segeltrip auf den Bermudas zurück, und fuhren dann nach Atlanta-Downtown wo wir im höchsten Hotel der Welt in der sich drehenden Bar im 80sten Geschoss den Tag bei einem gemütlichen Drink und dem Ausblick auf Atlanta bei Abenddämmerung ausklingen liessen...

Name: Samstag, 19. Oktober - "Family Fun Day"

Datum: Montag, 21 Oktober, 2002 um 15:00:19
Kommentar:
"Family Fun Day", das ist sowas wie ne verfrühte Weihnachtsfeier in den USA, welche Unternehmen für ihre Angestellten jährlich veranstalten. Für uns wurde gleich ein ganzer Vergnügungspark, der "Golden Park" in Simpsonville gebucht, Laser-Tag, Go-Kart, Bowling und was es da sonst noch so gibt inklusive - und natürlich Essen, "southern Barbeque" und davon selbstverständlich massenweise, wir sind ja schliesslich in den Südstaaten! Gleich nach dem Essen gings auf die Go-Kart-Tracks, um den Chef zu besiegen :-) Es war richtig genial und selbst die so seriösen Mitarbeiter liessen sich schliesslich zu ner Runde "Laser-Tag" überreden, bei welchem man mit einer Umgeschnallten Weste und einer Laserpistole durch eine dunkle Halle mit jeder Menge Hindernissen rennt, mit dem Ziel möglichst viele der anderen Mannschaft abzuknallen - das ist Familienunterhaltung auf amerikanisch und unser Team hat gewonnen :-) Nach ein paar Runden Bowling und meinen ersten, eher kläglichen, Baseballversuchen gab es dann eine Preis-Verlosung und ich hab einen ganz neuen "Game Boy ADVANCE" mit Super-Mario-Spiel gewonnen. Das hätten die mal lieber nicht gemacht, denn es fällt mir wirklich schwer, ihn während der Arbeit nicht anzurühren. Danach war der Family-Fun-Day zuende und wir (Ulli, Thorsten, John, ich und zwei weiter deutsche die gerade in der Firma sind) fuhren weiter nach Greenville, wo wir zuerst lecker essen gingen, dann gemütlich in einer Bar ein paar Runden Billard und Bier spielten und dann gings noch kurz im Tikki-Bobs, dieser Hawaii-Diko vorbei. Am nächsten Tag war früh aufstehen angesagt...

Name: Freitag, 18. Oktober - "Easy Going"

Datum: Montag, 21 Oktober, 2002 um 14:50:04
Kommentar:
es wird mal wieder Zeit dieses Tagebuch auf Fordermann zu bringen, ich weiss... Also, lehnt euch zurück, es geht los: Es war Freitag und es kamen endlich die neuen Schilder, welchen ich seit ich hier bin für die Firma hinterherrenne. Es handelt sich dabei um die neuen Beschilderungen für das Firmengelände, zumindest stehen sie jetzt mal teilweise. Am Freitag abend war ich dann zu müde um irgendwas zu machen, war nämlich am Abend davor noch zusammen mit John im "Gerhards", einer österreichischen Kneipe in Spartanburg und hab mal wieder das deutsche Bier genossen und natürlich wurde es ein bisschen später bis wir es ins Bett schafften. So wurde dann aus dem Freitag abend ein gemütlicher Fernseh-Couch-Nudelgericht Abend mit "Conair" und ein bisschen Internetsurfen nebenher. Am Samstag morgen betätigte man sich dann wieder traditionell als Hausmann mit Waschen und Trocknen (lassen) und dieses mal ging auch wirklich alles glatt - alle Kleider haben noch ihre Ursprungsfarben, die Küche ist absolut trocken und begehbar und auch sonst ist nix in Flammen aufgegangen oder ähnliches...

Name: es wird wieder in die Hände gespuckt...

Datum: Mittwoch, 16 Oktober, 2002 um 01:50:43
Kommentar:
es gab ja schon Stimmen die behaupteten, dass sich mein Tagebuch eher als das eines Urlaubers denn eines Praktikanten liest - selbstverständlich muss ich diese Behauptung weit von mir weisen (nicht nur weil mein Chef diese Seie auch besucht) und euch gleich mal vom Gegenteil überzeugen, denn schliesslich bin ich hier ja primär zum Arbeiten. Und heute wurde erst recht gearbeitet, ich hatte die Ehre, mein Programm dass ich in den letzten Wochen entwickelt hatte und das zur Überwachung der Kosten in den einzelnen cost-centers dienen wird, in einem Meeting der Führungsebene des Unternehmens zu präsentieren. Nun werde ich in nächster Zeit noch mehr Arbeit haben, denn das Programm wird nun in allen Kostenzentren eingeführt werden. So und jetzt will ich hier nix mehr hören von wegen Urlaub, das ist echt harte Arbeit hier. Wirklich. So, und nun werd ich mich noch ein bisschen an den Pool legen :-)

Name: Merry Christmas

Datum: Dienstag, 15 Oktober, 2002 um 02:07:11
Kommentar:
Heute in 10 Wochen ist Heilig Abend. Das sollte auch mal gesagt werden und auch dass wir hier dennoch mitten im Oktober in kurzer Hose und T-shirt rumlaufen, auch die Klimaanlage läuft nach wie vor. Noch ist hier auch noch nicht viel von Weihnachten zu sehen, denn vorher kommt noch Halloween, ein Fest dass den Amerikaner mindestens genau so viel bedeutet. Überall gibt es massenhaft ausgefallene, geniale und auch geschmacklose Kostüme, Plastik-Kürbisse, Gruselartikel und orange-schwarze Dekoration. Nichts gibt es momentan nicht im Kürbis-Design. Aber wenn dann in drei Wochen Halloween vorbei ist, dann wird hier ganz schnell umdekoriert wurde mir schon berichtet. Dann kommen die Plastik-Rentiere und die aufblasbaren, beleuchteten Nikoläuse raus, denn in 10 Wochen ist ja schliesslich schon Heilig Abend. Unser künstlicher Gummibaum im Appartement ist übrigens schon mit Elektrokerzen und Weihnachtskugeln geschmückt seit ich hier bin, noch von den Vorgänger, wir sind also bereit.

Name: Spiegelei und SWR3....

Datum: Sonntag, 13 Oktober, 2002 um 17:27:32
Kommentar:
...so beginnt ein guter Sonntag-Morgen. Nach dem Stundenlang-Ansteh-Durchrüttel-lass-und-durch-den-Park-lauf-Tag gestern habe ich heute glaube ich das erste mal seit ich hier bin so richtig ausgeschlafen. Es regnet sintflutartig dank Hurricane Lyan und so lässt es sich auch hier in der Wohnung mal ganz gut aushalten, ausserdem ist es auch mal wieder schön über SWR3 Webradio zu hören dass auf der A 7 Würzburg Richtung Füssen zwischen Niederstotzingen und Kreuz Ulm/Elchingen wegen Baustelle 2 km stockender Verkehr sind und dabei meine selbstgemachten Spiegeleier (ich lerne hier doch noch das kochen ;-)) zu geniessen. Richtige Heimatsgefühle kommen da auf :-) Schönen Sonntag nach Deutschland, gerade kommt hier die Sonne raus...

Name: Samstag, 12. Oktober - "Amerikanisches Kulturprogramm in Atlanta"

Datum: Sonntag, 13 Oktober, 2002 um 17:15:50
Kommentar:
Vom BMW Family Day hatte Andreas zwei Freikarten für "Six Flags over Georgia", einem der grössten Vergnügungsparks in der Umgebung übrig. Diese wollen wir natürlich nicht verfallen lassen und so machten wir uns heute bei strahlendem Sonnenschein auf nach Atlanta. Über steckenweise 8 Spurige (in eine Richtung versteht sich) Interstates ging es, vorbei an der genialen Skyline der Olympia, Coca-Cola und CNN-Metropole, inmitten einer Blecklavine, welche in Europa jede noch so gut ausgebaute Autobahn sofort lahmgelegt hätte. Im Park kompletierten wir dann unsere Achterbahnerfahrung für welche wir ja ein paar Wochen zuvor bereits eine gute Basis im Carowinds Park geschaffen hatten. Nach stehend und mit Füsse im freien fuhren wir die Loopings dann heute noch liegend, rückwärts und teilweise mit beiden Varianten auf einmal. Cool wars schon, aber die Schlangen waren wirklich übel. Zum Teil mussten wir Anstehzeiten von über zwei Stunden ertragen, aber dafür haben wir jetzt auch die neuesten Achterbahnen gefahren und von Vergnügunsparks erstmal genug. Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch eine Rundfahrt durch Atlanta, die Skyline bei Nacht war beeindruckend, hier muss ich unbedingt demnächst auch mal bei Tag hin.

Name: Freitag, 11. Oktober - "Fall for Greenville"

Datum: Sonntag, 13 Oktober, 2002 um 17:02:43
Kommentar:
Jedes Jahr im Oktober findet in Greenville, das ist quasi die Nachbarstadt von Spartanburg, ein Strassenfest namens "Fall for Greenville" statt. Es ist ein bisschen zu vergleichen mit "Music on main" hier bei uns, nur extrem viel grösser und dementsprechend auch "more crowded". Auf der gesperrten Main Street spielen zahlreiche Bands, ausserdem gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Getränke- und Essbuden in denen es, und das ist das schöne daran, mal kein Fastfood gibt, ganz im Gegenteil sogar: Shrimps, überbackene Tomaten, Krabbenfleisch... Auch hier gab es natürlich wieder kein Bier ohne das obligatorische "Ich-bin-über-21-Armband" und noch auf andere Weise wurde die Schwachsinnigkeit des amerikanischen Gesetzes-Wahn offensichtlich: Eine kleine Hausbrauerei, welche an der Main-Street eine Kneipe betreibt verkaufte anlässlich der Massen vor ihrem Gebäude Bier VOR der Kneipe auf der Strasse. Zahlen konnte man hier noch ganz normal, aber während dem Bier-Zapf-Vorgang (ich entschied mich für das "Oktoberfestbier", typisch amerikanisch) muss man sich über eine auf dem Boden aufgeklebte Linie stellen um sicherzustellen dass man sich auf Kneipen-Grund und nicht auf öffentlichem Grund befindet. Nicht drüber nachdenken, ist halt so. Zum Abschluss gab es ein geniales Feuerwerk.

Name: nochmal tino-news

Datum: Freitag, 11 Oktober, 2002 um 00:04:06
Kommentar:
mein tagebuch entwickelt sich langsam zum tino-newsticker. Der Herr lässt auf jeden Fall soeben per mail verlauten dass er gut auf den Bermudas ankam. Währenddessen hab ich hier die Stellung gehalten und fleissig gearbeitet, einer muss ja schlisslich das Geld für unser Essen heimbringen. Was die Wochenendplanung angeht gibt es viel zu tun, in Greenville ist "Fall for Greenville", eine Art OpenAir Strassenfestival mit Livemusik und glaub sogar öffentlich Bier trinken. Am Samstag wollen Andi und ich dann nach Atlanta in den Six-Flags Park fahren und vielleicht Sonntags noch ein bisschen die Stadt anschauen. Das Wetter ist hier momentan nicht soo berauschend, es ist zwar nach wie vor warm, aber bewölkt, aber das geht angeblich bald vorbei. Ansonsten steht momentan die Arbeit im Mittelpunkt, gerade habe ich mehrere Projekte. Heute wurden Elisabeth und ich von Clarence, meinem Supervisor, zum Essen eingeladen weil dieser heute Geburtstag hat - so gefallen mir die Geburtstage anderer. Sind zum leckeren Italiener gefahren, der leider aber nicht meine heiss geliebten Tortellini alla Panna hat, die vermisse ich hier schon... so, jetzt mach ich Feierabend, "have a nice one"!

Name: news für die tino-gemeinde, oder "eltino auf hoher see"

Datum: Donnerstag, 10 Oktober, 2002 um 03:38:25
Kommentar:
hallo liebe tino-verwandte, freunde, bekannte, opas und omas, usw. heute mal infos extra für euch und zwar auf diesem Weg weil Tino heute ganz schön unter Zeitdruck kam und mich gebeten hat euch folgendes mitzuteilen... Ob Tino auf nun zu seinem Segeltrip fahren kann oder nicht stand bis heute Nachmittag um vier noch nicht fest. Auch gestern kam sein IAP Formular, ohne welches eine Wiedereinreise in die USA unmöglich ist, nicht aus NY zurück und so war heute die letze Chance. Mit Hilfe der FedEx Tracking Number fanden wir heute Mittag dann bereits heraus dass das Formular nicht mehr rechtzeitig ankommen wird weil es dank einer falschen Adresse auf dem Brief nicht ausgeliefert werden konnte und zurück an die FedEx Verteilstation ging. Nach einem Telefonat mit FedEx direkt konnte Tino den Brief dann direkt im Verteilzentrum abholen und so lieferte ich ihn letzendlich vor einer knappen Stunde an der Greyhound Station hier in Spartanburg ab, von wo ihn der Bus heute Nacht nach Atlanta bringen wird. Ging also alles in letzter Minute glatt. Soll ich noch die zahlreichen Bezeichnungen aufzählen, die er gestern abend und heute morgen für die amerikanischen Behörden so erfunden hat? Ne ich lass es lieber ;-)

Name: russisch roulett auf amerikanisch

Datum: Mittwoch, 9 Oktober, 2002 um 15:21:40
Kommentar:
einen wunderschönen guten morgen liebe tagebuchlesergemeinde. Erst mal muss ich mich jetzt bei allen bedanken die so fleissig mein Tagebuch lesen und mir mails mit tipps und Anregungen schicken. Ich freu mich sehr darüber. Danke auch für die sehr unterschiedlichen Tipps wie wir unsere Spülmaschine wieder entschäumen können, wir haben das Problem mitlerweile gelöst aber die Tipps waren teilweise so rafiniert dass ich sie vielleicht mal veröffentlichen werden. Jetzt aber ganz was anderes: Eigentlich hatten Pauli, ein Kommilitone der zur Zeit auch sein Praktikum in den USA absolviert, und ich geplant, uns dieses Wochenende in Washington D.C. zu treffen. Das ist ungefähr für beide die gleiche Strecke und die Stadt soll ganz interessant sein. Heute haben wir diesen Plan dann gekippt weil sich da gerade ein Serienkiller rumtreibt der wahllos aus einem Auto Leute abknallt, die gerade irgendwo auf einer Parkbank sitzen, beim einkaufen sind oder kleine Kinder die auf den Bus warten. Wir wollen uns diesem russisch Roulett nicht aussetzen und werden den Trip lieber verschieben bis sie diesen Irren gefasst haben. Das ist wirklich ein merkwürdiges Land hier; in der Öffentlichkeit Bier trinken oder auch nur schon offen im Auto haben wird mit Knast bestraft, während jedes Kind ab 16!! ohne Probleme eine Pump-Gun bei Wal*Mart kaufen kann und schon morgens während dem Frühstück die härtesten Ballerfilme im Fernsehen kommen. Das soll mal einer verstehen.

Name: dies schreit nach Gegendarstellung

Datum: Dienstag, 8 Oktober, 2002 um 16:53:10
Kommentar:
Hallo MEIN liebes Tagebuch. Da denkt man nix schlimmes und lässt den Mitbewohner auch mal was ins Tagebuch schreiben und das hat man dann davon. Also: Dass ich Urlaub brauche stimmt natürlich aber die Begründung dafür hat Tino ein bisschen durcheinander gebracht. Ich sollte Urlaub buchen um dort endlich mal einen würdigen Tennis-Gegner zu finden. Denn Tino mag ja unangefochten ein guter Segler sein aber im Tennis hatte er bisher noch wenige Erfolgsmomente. Ich finde auch das sollten seine Freunde wissen ;-) Nein nein, er gibt sich wirklich Mühe und macht für einen blutigen Anfänger auch wirklich grosse Fortschritte, aber man sollte eben die Dinge doch so Schildern wie sie sind, gell Tino ;-)

Name: Tino Ellegast
Email: eltino@gmx.de

Datum: Dienstag, 8 Oktober, 2002 um 16:43:21
Kommentar:
Hallo zusammen, da mittlerweile auch meine Freunde sich auf Markus seiner Homepage tummeln, werde ich auch mal was nettes schreiben. ich arbeite jetzt schon zwei Wochen hier und habe mich auch sehr gut eingelebt. Am Donnerstag werde ich erstmal 10 tage auf die Bermuda fliegen um ein bischen zu segeln. Eigentlich sollte ja Mrkus Urlaub nehmen , da er voellig am Boden zerstoert ist, weil er immer im Tennis verliert. viel Gruesse tino

Name: apropos schaum

Datum: Sonntag, 6 Oktober, 2002 um 19:10:31
Kommentar:
hatte ganz vergessen: die bilder von der schaumparty sind wie auch die vom strand (beides, siehe beitrag unten)unter fotos zu finden.

Name: hausmänner die zweite - oder "Schnee in der Küche"

Datum: Sonntag, 6 Oktober, 2002 um 19:05:15
Kommentar:
da euch ja die Geschichten in denen ich mich hier so richtig blamiere eh am besten gefallen hab werd ich mal erzählen was heute morgen passierte - gleich, jetzt erst aber mal was zum gestrigen Tag und einen Nachtrag zum Angeln. Rolf: Vielen Dank für Deine Angelanleitung, ich glaub ich werd sie mir ausdrucken und das nächste mal mitnehmen wenn wir auf die Fischjagd gehen. Das Rezept für den ekelhaften Catfish den ich ürigens niemals gegessen hätte kam aber leider zu spät, er durfte an dem Tag nicht mit uns nach hause fahren sondern musste im Gulli bleiben - sorry lieber Fisch. Zum gestrigen Tag: Ich weiss, ihr hört es nicht gerne, aber das Wetter war grandios, 30 Grad und kaum Wolken, also beschlossen wir Charleston mal wieder einen Besuch abzustatten. Der Sonnenbrand hält sich in Grenzen heute und mit unseren neuen Beachstühlen (siehe Fotos) und Andis Kühlbox war es richtig konfortabel am Strand. Geangelt haben wir übrigens nicht. So und jetzt zur Geschichte von heute morgen die Balsam auf die Seele aller Hausmänner-Belächlerinnen sein wird: Unsere Spülmaschine (zum Glück haben wir eine) hier in der neuen Wohung hatte schon bevor wir einzogen so orangene Flecken, vermutlich eingetrockneter Orangesanft vom Vorgänger ode so, ist auch egal. Auf jeden Fall liessen sich diese durch mehrmaliges leer laufen lassen der Maschine nicht ohne einen Lappen in die Hand zu nehmen entfernen. Wir haben aber keine Lust einen Lappen in die Hand zu nehmen und so kam ich auf folgende "glorreiche" Idee: Ich hab die Flecken zuerst genügend mit Backofenreiniger eingesprüht, in der Hoffnung dass dieser die Flecken löst. Dann hab ich Pril darüber geleert, im Glauben dass das Pril die Flecken mit dem nächsten Waschgang entfernt - viel Pril, muss ich hier erklärend dazusagen. Heute haben wir die Maschine dann seit meiner Behandlung zum ersten mal angeschmissen und uns anderen Dingen gewidmet. Bis dann Tino bemerkte dass unsere Küche zentimetertief unter Wasser stand. Was war passiert? Nun, vermutlich war es ein bisschen zu viel Pril, welches sich nun unter dem gespritze und unter Zugabe von Wasser in der laufenden Maschine zu Schaum entwickelt hat. Viel Schaum, was nicht wundert, denn es war ja auch viel Pril drin. Dieser viele Schaum war dann zu viel für die Maschine und suchte sich seinen Weg ins freie, ich dachte dabei gleich an das Gesetz der natürlichen Unordnung, was uns jedoch weder weiterbrachte, noch irgendwas zu Sache tat. Wir haben die Maschine dann durch apruptes öffnen "Notgestoppt", was die Lage wie man sich denken kann nicht gerade entschärft hat. Nun als die Sauerei sich über den ganzen Küchenboden ausgebreitet hatte machten wir uns mit unseren Handtücher daran das Wasser wieder in seinen Bestimmungsort, das Waschbecken zurückzuführen. Dies gelang halbwegs, aber nur so lange bis wir die Maschine wieder anliessen und der Schaum erneut überquoll. Wir haben dann eine halbe Packung Salz in die Maschine geleert in der Hoffnung dass das Salz den Schaum auflöst, wie wir auf sowas kamen weiss ich auch nicht, aber geklappt hats auf jeden Fall nicht. Nun, jetzt wissen wir nicht was tun, sobald wie die Maschine wieder anmachen sitzen wir hier wieder in der Schaumparty weil das Pril ja noch lange nicht aufgebraucht ist. Hat irgend eine Hausfrau die das hier gerade liest und Tränen in den Augen hat vor Lachen einen Tip für uns? Und einen Tip wie wir die oranenen Flecken wegbringen? Die sind nämlich nach wie vor da! Wir wären dankbar für Anregungen, am besten solche die kein Benutzen von Lappen und ähnlichem erfordern.

Name: bum bum balla balla krach tschag aua

Datum: Freitag, 4 Oktober, 2002 um 21:49:38
Kommentar:
nein, wir haben nichts getrunken, immerhin ist es ja erst kurz vor vier am freitag nachmittag und somit noch nicht einmal feierabend - diese überschrift gibt nur ungefähr in einem satz die handlung des filmes wieder, den wir uns gestern in einem spartanburger kino angeschaut haben. Der Titel war "Ballistic" und viel dünner hätte die story nicht sein können. Auf jeden Fall haben einzelne Personen mit Maschinengewehren so gross wie Presslufthammer ganze Armaden von Polizeileuten erledigt während tausende von Scharfschützen natürlich keine Chance hatten. Eineinhalb Stunden bum bum, Popcorn mit fettiger Butter drauf und frieren im überflüssig gut temperierten Kinosaal, das ist Kino auf typisch amerikanisch und nix für mich. Morgen gehts an Strand *freu* Schönes Wochenende.

Name: Die dümmsten Bauern fangen die grössten Fische... oder so.

Datum: Donnerstag, 3 Oktober, 2002 um 02:42:45
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Nachdem der erste Fischversuch in der Mittagspause mit Plastikköder kläglich misslang haben wir uns auf anraten eines Mitarbeiter hin nach der Arbeit gleich im Wildlife Shop echte Würmer gekauft und es nochmal probiert - und wir waren erfolgreich. Keine Minute nachdem wir die ersten Haken ausgeworfen hatten hing bereits der erste Fisch an Tinos Angel - ein kleiner, mit Stacheln auf dem Rücken und riesen Augen, keine Ahnung was es war und wir wussten auch nicht richtig was damit anzufangen, hatten halt auch nicht mit einem Fang gerechnet. Kurz darauf hatte ich so einen ähnlichen Fisch gefangen, allerdings in der Ausführung mit gelbem Bauch. So ging das dann eigentlich immer weiter - Angel rein, Fisch raus, Fisch rein, Wurm an den Hacken und von vorne... bis Tino auf einmal ein heftigeres Ziehen an seiner Angel verpürte. Nach einem heroischen Kampf mit der Bestie förderte er einen "Catfish" zu Tage. Ein überaus hässlicher Fisch, aber gut 30 cm lang und auch sowas hatten wir noch nie gesehen. Leider gelang es uns nicht ihm vom Haken zu befreien weil er nach dem grössten gebissen hat (hat man dann davon wenn man nie genug kriegen kann). Nach einer nervaufreibenden Operation in der wir alles gaben mussten wir den Fisch leider aufgeben und Andreas schritt mit dem Auto-Schraubenschlüssel zur Tat. Was wir jetzt mit dem Fisch machen wissen wir nicht, der Fisch fühlt sich auch nicht an wie wenn man ihn essen kann, er ist weich und hat nen Bart - hässlich eben. Egal, hatten dann keine Lust mehr auf Fischen, morgen suchen wir uns ein neues Hobby, ich hab mich vorhin schon beim Liebäugeln mit der Paintball Ausrüstung bei Wal Mart ertappt :-)

Name: amerikanische Bürokratenwillkür - oder Fischen extrem

Datum: Mittwoch, 2 Oktober, 2002 um 14:12:37
Kommentar:
manche mögen uns für verrückt halten, und manche mögen damit nicht ganz Unrecht haben, aber gestern haben wir beschlossen, eine "fishing licence" zu machen und hier im See gleich vor dem Firmengebäude das Angeln anzufangen. Hört sich simpel an dachten wir uns und als wir erfuhren dass wir die Licence sogar bei Walmart kaufen können, war unsere Vorfreude gross. Gleich nach der Arbeit sind wir dann zu "Wildlife total", einem Jagdzubehör-Laden in Spartanburg. Die kompetente Verkäuferin dort wies uns schnell in die Schranken und gab uns zu verstehen dass ohne South-Caronlina Führersschein schon mal gar nichts geht. So schnell liessen wir uns aber nicht entmutigen und befolgten den zweiten Rat wonach wir den Walmart aufsuchten. Tatsächlich, hier kann man Fischerlizenzen kaufen. Auch der Herr hier wollte einen SC - Führerschein von uns, nach einigem Wortgeschickt und ein paar Überredungskünsten war er dann auch bereit mein J-1 Visum und mein Schreiben vom Social-Security Amt (das sind eigentlich die zwei offiziellsten Dokumente die man als Ausländer hier überhaupt haben kann) als Nachweis dafür anzuerkennen dass ich in South Carolina wohnhaft bin und somit auch ein Anrecht auf eine Lizenz hab. Jedoch brauchte er noch Social Security Number und meinen Reisepass bis ich endlich die Begehrte Fischfangerlaubnis erhielt. Tinos J-1 Visum ist gerade in New York und seine Social Security Card hat er noch nicht - hier wollte der Herr dann gar nicht mehr handeln lassen, keine Chance. Es sei jedoch erwähnt, dass am gleichen Tresen, während wir fast ne Stunde für eine Fischerlizenz brauchten, drei Jungs innerhalb von 5 Minuten zwei Pump-Gun Gewehre mit jeweils 100 Schuss Munition gekauft hatten. Auf jeden Fall haben wir jetzt eine Lizenz, zwei Angeln mit einem Ködersortiment und die ausklappbaren Campingstühle mit dem obligatorischen Cubholder hatten wir ja schon davor. Nur die perfekten Fischerhüte fehlen noch, für die sind wir gestern noch über zwei Stunden rumgefahren, haben aber keine gefunden. Egal, in der Mittagspause gehts erst mal den Fischen an den Kragen, die Bilder mit unseren ersten Fängen stellen wir dann selbstverständlich online.

Name: von wegen Hausmänner und so...

Datum: Dienstag, 1 Oktober, 2002 um 03:40:58
Kommentar:
neuer Monat - neue Seite, auch hier sind wie im Gästebuch die alten Eintrage im Archiv gelandet damit die Seite nicht so lange zum laden braucht. Da es ja noch immer zahlreiche Tagebuchleser gibt die befürchten dass ich aus den USA als laufender Kleinbus zurückkomme, muss ich euch heute mal ein bisschen über unsere Alltage hier berichten die ja bisher noch nicht so erwähnt wurden. Auch wenn es sich so anhörte, wir gehen hier nicht jeden Tag bei Burger King essen - nein, wir kochen sogar selbst und oft gibt es auch nur einen leckeren Salat, so richtig gesund. Meist kommen wir so um halb Sechs, Sechs vom Arbeiten heim und spielen dann noch ne Runde Tennis, Fussball oder ein bisschen Freespee bis es dunkel wird. Danach kochen wir, wobei wir uns jeden Abend abwechseln. Vorgestern hat Tino Nudeln mit einer Käsesauce gemacht welchen ich gestern leckere Ravioli aus der Dose in der Mikrowelle erhitzt entgegenstellte - diese wurden heute dann wiederrum von Tinos Teigwaren mit Spargelcreme-Sauce getoppt, jetzt bin ich für morgen ziemlich unter Zugzwang, aber da wird mir schon was einfallen. Gespeist wird immer gemütlich vor dem Fernseher mit einem kühlen Bierchen und dann wird vielleicht noch ein bisschen an der Homepage gearbeitet. Und das ist genau jetzt der Fall. Wir sind also noch keine Fastfood Junkies geworden und ich glaube auch nicht dass wir das werden, eher das Gegenteil. In diesem Sinne: Guten Appetit.

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